PC-Adventure: Tot sind sie noch lange nicht - Special - Die Geschichte des Adventure-Genres
Ende der 90er galten Adventures als tot. Der Absatz riss ein und keiner wollte mehr die Knobelabenteuer produzieren. Seit dem Erfolg von Runaway im Jahr 2002 boomt der Markt zumindest hierzulande wieder. Wir blicken mit Euch in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eines Genres, das mehr ist als nur ein Freizeitspass für Vati, der zu langsam für den Lieblingsshooter vom Sohnemann ist.
Aller Anfang ist schwer ... oder "Wusstest Du, dass Ken und Roberta Williams nur deswegen Mystery House entwickelten, weil sie kein Spiel fanden, das ihren Anforderungen entsprach?"
Wir schreiben das Jahr 1980. Erno Rubik gibt mit dem nach ihm benannten Zauberwürfel seine Antwort auf die Frage "Wie bekommen wir auch in diesem Jahrzehnt wieder unsere Jugendlichen ruhig gestellt?". Das Ehepaar Ken und Roberta Williams antwortet auch, aber das auf ihre ganz eigene Art und Weise.
So sah das erste Grafik-Adventure Mystery House aus.
Sie gründeten das Unternehmen On-line Systems und veröffentlichten das weltweit erste Grafik-Adventure unter dem Namen Mystery House . In dem Spiel, das die Geschichte von Agatha Christies Zehn kleine Negerlein nacherzählte, konnte der Spieler erstmals in eine grafische Spielwelt eintauchen und musste sich nicht mehr Monster, Feen oder seinen Protagonisten vorstellen. Zwar bestand die grafische Darstellung nur aus einfachsten Strichzeichnungen, alle Eingaben mussten noch wie bei den davor beliebten Text-Adventures per Tastatur gemacht werden; aber dennoch: Die Spieler waren glücklich.
Immer zwei Mal mehr wie Du ... oder "Wusstest Du, dass sich Sierra On-Line nach dem Erfolg der Basisengine von Maniac Mansion zurückzog, um kurze Zeit später mit einem ähnlichen Interface zurückzukommen?"
Bis 1983 veröffentlichten Ken und Roberta diverse Spiele nach dem erprobten Prinzip. Nachdem die beiden mit ihrem Erstlingswerk schon das Genre der grafischen Adventures erfanden, gingen sie vier Jahre später einen Schritt weiter. Mit dem ersten Teil der Märchenserie King's Quest gelang der mittlerweile in Sierra On-line umbenannten Firma der Durchbruch. In diesem Game war es erstmals möglich, die Spielfigur direkt mit den Pfeiltasten auf dem Bildschirm zu bewegen. Alle anderen Aktionen musste aber weiterhin in Textform eingegeben werden.
Der Durchbruch von Sierra On-Line : King's Quest
Den Jungs von Activision war das aber auf Dauer zu anstrengend und sie machten ihr Spiel Murder on the Mississippi 1986 zu dem ersten Adventure, das ohne Eingabebrett gespielt werden konnte. Wieder ein Jahr später trat Lucasfilm Games auf den Plan und veröffentlichte mit Maniac Mansion ein Must-Have-Game rund um die verrückte Edison-Familie, ein paar Jugendliche, einen Meteor und einige Tentakel. Im Vorbeigehen wurde für das Spiel SCUMM entwickelt.
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Sebastian Hensel