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Off-Road Drive - Kurztest: Geländewagen-Simulator 2012

Abseits klassischer Wettrennen, Formel 1 und Rallye-Action gibt es noch einen ebenfalls interessanten Bereich, der in Richtung des letztgenannten Sports geht: Off-Road. Durch Schlamm und Staub fährt man hier konzentriert durch die Pampa und bewältigt schwierigste Herausforderungen, die das Gelände so zu bieten hat. Der Geländewagen-Simulator 2012 bringt diese Art des Jeepfahrens relativ gut näher, scheitert aber aufgrund etlicher Unzulänglichkeiten.

Einsteiger entscheiden sich zu Beginn für den Karrieremodus, denn hier erfährt man die wichtigen Grundlagen. Und diese sind gar nicht mal ohne, schliesslich möchte der Geländewagen-Simulator 2012, übrigens auch Off-Road Drive (zum Beispiel bei Steam) genannt, Authentizität vermitteln. So muss man sich mit Aspekten wie Hauptdifferential, Achsdifferential, Allrad oder gar Windenkraft beschäftigen. Glücklicherweise ist die Theorie nicht allzu komplex, sehr wohl aber die Praxis. Das Tuckern über Stock und Stein ist fordernd und häufig schwierig, unter anderem wenn man versucht, aus einer Schlammgrube herauszukommen, oder probiert, enge Holperpisten heil zu überstehen. Das Geschehen wird glaubwürdig präsentiert, dafür sorgen die attraktiven Schauplätze in Afrika, Australien, Malaysia und anderen exotischen Gebieten.

In besagtem Karrieremodus gilt es, nach und nach Events zu meistern. Mit der Zeit kommen neue SUV-Arten und anspruchsvollere Elemente wie das Verwenden von Schnorcheln hinzu. Zudem dürfen Vehikel mit besseren Reifen und anderen Geräten verbessert werden. Alternativ kann man seine Geschicke in freien Spielarten wie fast banalen Sprints oder Trophy-Rennen beweisen. Der Mehrspielermodus wäre an sich interessant, leider liessen sich absolut keine Mitspieler finden. Auch beim eigenen Anlegen eines Servers kamen keine Kämpfe zustande. Schade.

Aber vielleicht hat das auch einen Grund, denn obwohl der Geländewagen-Simulator 2012 optisch dank der Unreal-Engine 3 gefällt, haben sich sehr viele Makel eingeschlichen. Die Clipping-Fehler und gelegentlichen Schwierigkeiten mit der Kollisionsabfrage sind gerade bei einem Spiel, wo Präzision, Geduld und häufiges Hin- und Herfahren nötig sind, suboptimal. Viel schlimmer ist aber die Steuerung: Zwar wird beispielsweise das Xbox 360-Joypad unterstützt und es kann in den Optionen ausgewählt werden, doch so richtig wird es vom Spiel nicht angesprochen. Der Witz: Die Tastatureingaben wollen dann auch nicht mehr klappen - man gelangt so nicht einmal ins Hauptmenü. Ein Schadensmodell vermisst man schmerzlich, schliesslich hätte sich dies für den Titel wahrlich angeboten. Noch tragischer ist die teils unrealistische Physik in Kombination mit der überfrachteten Tastaturbedienung. Das sorgt für Frust und nicht selten auch für kaum nachvollziehbare Erlebnisse auf den Pisten.

Fazit von Sven Wernicke
Sichtlich fehlt es dem Geländewagen-Simulator 2012 an Feinschliff. Die Steam-Variante mit dem anderen Namen erhielt bereits einige Aktualisierungen - ob das auch für die hierzulande von rondomedia vertriebene Version gilt? Man darf es nur hoffen, denn in dieser Form sieht das Spiel zwar gut aus und bietet viel Realismus, nur wird dieser erfolgreich durch eine fehlerhafte Steuerung und andere Probleme zerstört. Eine sehr mutige Angelegenheit sei noch erwähnt: Ein kleiner Satz auf der Packungsrückseite betont, dass Grafikkarten von AMD nicht unterstützt werden. Laut Handbuch wird die Lauffähigkeit mit Einkernprozessoren von AMD nicht garantiert. Das Spiel kann funktionieren, muss aber nicht. In unserem Fall hatten wir zwar Glück, dennoch ist eine solche Eingrenzung alles andere als zeitgemäss.

Sven Wernicke am 17 Nov 2011 @ 09:42

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